Ampen - 1175 Jahre midden in der Welt. Geschichte des drittältesten urkundlich erwähnten Ortes Westfalens
Die letzte Eiszeit wich einem gemäßigteren Klima und die ersten Menschen der Steinzeit wurden von Sammlern und Jägern langsam zu Gründern von Siedlungen. Es begannen neue kulturelle Strömungen.
Jungsteinzeitliche archäologische Funde legen eine wechselvolle Siedlungsgeschichte in der Börde nahe. Der fruchtbare Lössboden und die nicht versiegende Quelle des Amper Baches, des Vierspanns, begünstigten die Ansiedlung.
Nach Aufzeichnungen seines Biographen Einhard hatte Kaiser Karl der Große in Ampen einen königlichen Gutshof (Königshof). Der Hellweg war für den Kaiser eine wichtige Heerstraße zur Sicherung seines Reiches.
Ob Karl der Große nun wirklich die Sachsen gerade im Amper Vierspann getauft haben soll, wie wir es immer von unseren Vorfahren gehört haben, wird wohl dem Bereich der Fabeln zugeordnet.
Viele Sagen beschreiben das Amper Schloss, den Herrenteich und das Schicksal der Amper Wasserhexe. Nach den Ausführungen von Karls Biographen gehen wir davon aus, dass der Königshof Karls des Großen in Ampen im Bewusstsein der Amper Bevölkerung das Amper Schloss gewesen ist.
Erste urkundliche Erwähnung im Jahre 833:
Kaiser Ludwig der Fromme, ein Sohn Karls des Großen, übertrug zwei Bauernhöfe mit Ländereien in Ampen (damals "Anadopa") dem Grafen Rihdag. Die Urkunde ist noch gut erhalten und befindet sich im Staatsarchiv in Münster. Sie ist die drittälteste in Westfalen und drei Jahre älter als die Soester Urkunde.
Die Amper Steinbrüche lieferten u. a. den Grünsandstein für den Bau der Soester Kirchen. Fundamentausgrabungen haben gezeigt, dass eine alte Kapelle, die älter war als die älteste Soester Kirche, die Petrikirche, schon aus Amper Grünsandstein gebaut wurde.
1444-1449 Soester Fehde: Soest und mit ihr die Börde sagten sich vom Kölner Erzbischof los und wechselten zum Herzog von Kleve. Für die Stadt spielte sich die Fehde hauptsächlich in der Börde ab. Die Söldnerheere (bis zu 15.000 Mann) verwüsteten das Land und die Dörfer und sperrten die Handelswege.
Mit dem Schiedsspruch von Maastricht endete die Soester Fehde: Die Börde blieb wüst und leer hinter den abziehenden feindlichen Truppen zurück. Mit Soest blieb auch Ampen klevisch.
Das Gebiet blieb auch vom 30-jährigen Krieg nicht verschont. Es gab große Opfer in der Zivilbevölkerung. Wechselnde Truppen ernährten sich aus dem Land und erpressten Geld und Lebensmittel von den Bewohnern.
Im 7-jährigen Krieg 1756 - 1763 gab es noch größere Opfer als im 30-jährigen Krieg. Truppen besetzten Westfalen und versuchten aus dem Lande rauszupressen, was nur möglich war. Stadt und Börde hatten unter Durchzug und Besetzung wechselnder Truppenverbände zu leiden. Die Bauern hatten unter den Hand- und Spanndiensten schwer zu leiden.
1817: Gründung des Kreises Soest
1820: Preußen baute die Coeln-Berliner-Chaussee, die spätere Reichs- und Bundesstraße1. Die Gesamtstraße führte von Brügge nach St. Petersburg.
1823: Der Schützenverein Ampen-Jakobifeldmark wurde gegründet.
Ab 1844 Bau der Eisenbahnlinien im Kreis Soest. Viele Amper fanden bei der Bahn einen neuen Arbeitsplatz.
Um 1850: Die erste Amper Schule wurde an der Straße "Im Spring" fertig gestellt.
Im 1. Weltkrieg verloren viele junge Männer aus Ampen ihr Leben. An die gefallenen Soldaten erinnern die Gedenksteine auf dem Amper Friedhof und die Bildtafel im Schützenhaus.
Ab 1921 Beginn der Elektrifizierung in Ampen
1939 - 1945: Im 2. Weltkrieg sterben viele junge Amper Soldaten auf den Schlachtfeldern in ganz Europa. Im April 1945 besetzten amerikanische Soldaten Ampen.
1969: Durch die kommunale Gemeindereform wurde Ampen Ortsteil von Soest.
Ab 1970: Südlich der B 1 entstand ein großes Neubaugebiet, die Einwohnerzahl von Ampen stieg ab jetzt stark an.
1976: Amper Frauen und Männer gründeten den Sportverein TuS Ampen.
1989 - 1994: In dieser Zeit wurde die Amper Sportanlage "An der Landwehr" in fast vollständiger Eigenleistung der Amper Sportler gebaut. Die Tennisplätze wurden 1989, der Fußballplatz 1994 eingeweiht.
2002: Die B1 und weitere Ortsstraßen wurden ausgebaut.
2004: Der Vierspann wurde neu gestaltet
2008: Ampen feiert seinen 1175sten Geburtstag.
Dies ist nur ein ganz kleiner Auszug aus der Geschichte Ampens. Wilhelm Runte hat die Geschichte Ampens im Dezember 1982, anlässlich der 1150 Jahrfeier trefflich auf 350 Seiten nieder geschrieben. Mitte Mai dieses Jahres wird es eine neue Chronik der Amper Geschichte geben, denn auch in den letzten 25 Jahren ist in Ampen einiges geschehen.
Das Buch "Ampen - 1150 Jahre mitten in der Welt" von Wilhelm Runte ist bei unserem Ortsvorsteher Ulrich Dellbrügger Telefon: 02921 61373 erhältlich.
Die Chronik - 1175 Jahre Ampen "Das Buch zum Jubiläum" kann für 18 € bei Kurt Wilms Telefon: 02921 62181 oder per Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bestellt werden.