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Wetter in Ampen
1. Der Meilenstein
Am Schützenhaus Ampen, aber auf der anderen, auf der nördlichen Seite der Straße, stand in der Vergangenheit der Meilenstein Nr. 17 der Coeln-Berliner-Staats- chaussee, ein Teil der heutigen B1.
Sie wurde 1817 vom Staat Preußen geplant und zwischen Werl und Soest in den Jahren 1819-1821 gebaut. Es war eine höchstklassifizierte Straße Preußens, die die neuen Provinzen, Rheinland und Westfalen, mit der Hauptstadt Berlin verband.
Der Ausgangspunkt war die Hohe Straße in Köln, der Hauptstadt der Rheinlande. Dort war der Nullpunkt der Distanzangabe. Die neue Kunststraße führte über Wuppertal, Hagen, Unna, Werl, Ampen, Soest, Erwitte, Geseke, Paderborn weiter über Magdeburg nach Berlin.
Etwa 1824 wurden dann zur Orientierung der Reisenden sogenannte Meilensteine gesetzt. Die Streckenangabe erfolgte in Preußischen Meilen (eine Landmeile = 7,53 Kilometer).Der Standort des Amper Meilensteines (Nr. 17) ist in alten Landkarten mehrmals nachgewiesen. Damit war Ampen 128 km von Köln entfernt.
Zur Erinnerung wurde die ca. 3,2 Meter hohe originalgetreue Nachbildung angefertigt und am jetzigen Standort aufgestellt. Dass Ampen ein sehr alter Ort ist, wird mit der drittältesten westfälischen Urkunde belegt, die auf der Schautafel abgebildet ist.
Die nebenstehende zeigt, wo der Originalstein im Mittelalter, ca. 1925 stand.
Der jetzige Meilenstein ist eine originalgetreue Nachbildung.
An dieser Stelle wollen wir uns herzlich bei Reinhold Johannes Lehde, Geschäftsführer der Fima Lehde aus Soest, und seinen Mitarbeitern bedanken.
Die Firma Lehde machte es erst möglich, dass heute dieser Meilenstein in Ampen steht.
Am 20. März 2008 besuchte eine Delegation der Arbeitsgruppe Kulturpfad die Firma Lede und es wurde die Farbe und Oberflächenbeschaffenheit festgelegt. Ein knappes Vierteljahr später stand der Stein.
Weitere Informationen in der Amper Chronik "Das Buch zum Jubiläum"
Die nachfolgenden Bilder zeigen die Vorbereitung und den Aufbau des Meilensteines.
Wie alles begann
Von der Idee zum Kulturpfad
Der Kulturpfad Ampen +++Geschichte, Kunst und Kultur+++
Uli Dellbrügger sprach bei dieser Gelegenheit auch davon, dass es Zeit sei, sich darüber Gedanken zu machen, ob die Dorfgemeinschaft die 1175-Jahrfeier gebührend gestalten wolle oder nicht. "Was kostet das denn? Wer soll das bezahlen? Und vor allem, wer hat die Zeit überhaupt mitzuarbeiten und mitzugestalten?"
Dies waren die ersten ängstlichen Aussagen einiger Anwesenden.
Aber Uli Dellbrügger hatte einen langen Atem und peu à peu zog der Ortsvorsteher immer mehr Leute auf seine Seite, denn das Jubiläum sollte gefeiert werden! Es bildete sich dann doch ein Festausschuss.
Vielleicht könnte man auch noch eine Skulptur oder einen Baum an die Stelle setzen, wo im Mittelalter das Rüdenberger Freigericht unter einer Linde getagt hatte.
Es kam die Anregung, dort eine Erinnerungstafel aufzustellen, wo der preußische Meilenstein, der Obelisk Nr.17, der Köln-Berliner-Staatschaussee ab 1824 gestanden hatte.
In seinem Urlaub sah Peter Sukkau an einem historischen Zollhaus eine wiedererrichtete Wegeschranke. Warum nicht auch in Ampen am Röllingser Graben, wo früher mal ein Schlagbaum stand, mit einer Hinweistafel daran erinnern? Und dann könnte man vielleicht auch noch einen alten Handweiser zimmern, wie ihn der erste preußische König 1704 zum Wohle der Reisenden forderte und der bestimmt in Ampen an einer Wegekreuzung einige Jahrzehnte gestanden hatte, um den Reisenden den Weg nach Soest, Werl oder Paradiese anzuzeigen.
Die Sache entfaltete innerhalb einiger Wochen unter den Leuten im Festaus- schuss eine starke Eigendynamik! Die Amper wollten an allen vorgeschlage- nen Orten Erinner- ungstafeln aufge- stellt wissen. Und nicht nur das! Dass eine Linde gepflanzt werden sollte, war schnell klar und auch die Erinnerungstafel am Galgen.
Dann wurde auch plötzlich die Frage gestellt, ob man denn nicht auch den preußischen Meilenstein in seiner einst majestätischen Größe wieder errichten könne.Uli Dellbrügger wusste Rat, er verabredete einen Termin bei der Betonfirma Lehde in Soest (Wir bauen Zukunft!). Alle waren gespannt, ob sich das Vorhaben Meilenstein verwirklichen lassen würde, vor allem, ob der Preis dafür auch bezahlbar wäre.
Bei dem früheren Mitarbeiter von Straßen NRW in Münster, Karl-Heinrich Schulze-Schwefe, hing noch ein Adler über dem Wohnzimmerkamin. Karl-Heinrich zögerte nicht lange und gab seinen gusseisernen Adler bereitwillig als Vorlage für den Amper Meilenstein her.
Es gab die inzwischen berühmte Galgenskulptur von Fritz Risken, da war der alte sagenumwobene Herrenteich, Behrens-Mühle und der alte Frankenweg, die alte Schule und das Kriegerdenkmal. Zu den meisten Stationen entwarf Rainer Claus im professionellen Stil bemerkenswerte Schautafeln. Da war auch noch der Amper Bruch, Soests erstes Naturschutzgebiet mit einem Bienenlehrstand der Imker, wo die Schüler des Conrad-von-Soest-Gymnasiums praktischen biologischen Unterricht bekommen. In der Nähe gab es eine brache Fläche, die die Stadt Soest für eine Aufforstungsmaßnahme benutzen wollte. Hier kam der Festausschuss auf die Idee, einen Auenwald anzulegen, zu dem alle Bürger Bäume spenden und auch selbst pflanzen konnten. Auch dies konnte eine Station des Dorfrundgangs werden.
Auf diesen Kulturpfad dürfen die Amper stolz sein, er wurde am 20. Juni 2008, als Auftakt zum 1175-jährigen Dorfjubiläum, feierlich eröffnet!
Am besten erkunden Sie den Kulturpfad Ampen mit dem Fahrrad. Die Strecke beträgt ca. 9 Kilometer und verläuft, wie für die Soester Börde typisch, ohne größere Steigungen auf asphaltierten Nebenstraßen. Man kann den Kulturpfad aber auch gut zu Fuß erwandern. Starten Sie vorzugsweise am Schützenhaus. Dort können Sie, wenn Sie mit dem Auto anreisen, bequem parken. Sie können aber auch jederzeit quer in den Kulturpfad Ampen einsteigen. An allen Stationen liegen Faltblätter aus und liefern Ihnen umfangreiche Informationen über Geschichte Kunst Ökolologie unseres schönen Dorfes.Wenn Sie möchten, können Sie die Tour bei einem Bier, gutem Essen, Kaffe und Kuchen ausklingen lassen. In unmittelbarer Nähe zum Schützenhaus befinden sich das Restaurant Schützenhaus, Dagmar`s Deele, das China- Restaurant Kam Fu, die Bäckerei mit Cafe`Horn und Harry`s Bistro. Diese freuen sich auf Ihren Besuch.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß auf der Tour und einen angenehmen Aufenthalt in Ampen.
Cord Winter







