herrenteich klein01Der „Härenduik“ (Herrenteich) in Dellbrüggers Wiese, hatte bis in das 20. Jahrhundert einen geheimnisvollen Ruf. Hier sollte es nicht ganz „geheuer“ gewesen sein, erzählte man sich im Dorf.

Der Sage nach stand an dieser Stelle ein feines prächtiges Schloss mit Zinnen und Türmen, umgeben von einem Burggraben. In dem Schloss lebte der junge Ritter Ewert. Er liebte die Jagd in den Wäldern, auf der Haar und hinter der Möhne.
Als er eines Tages eine junge wunderschöne Frau mit auf sein Schloss brachte, waren alle Menschen im Dorf von ihrer Schönheit entzückt. Und doch lag etwas Kaltes in den Augen der Braut, was befremdend wirkte.

Die beiden hielten ein unvergessliches Hochzeitsfest. Die junge Braut, sie hatte den ungewöhnlichen Namen Welleken, konnte die Liebe ihres Bräutigams aber nicht erwidern, denn sie hatte ein kaltherziges Wesen.

herrenteich2 kleinOft saß sie stundenlang an der Gräfte, wo das Wasser am tiefsten war. Sie liebte das feuchte Element, denn sie war eine Wasserfee. Ewert hatte sich von ihrer unvergleichlichen Schönheit blenden lassen.

Und so kam es, dass er in Soest sein Leid beim Bier und mit der Wirtstochter Hildegunde zu vergessen suchte. Als Welleken davon erfuhr, schwor sie Rache und hielt Rat mit ihrer feuchten Verwandtschaft, Hans „Kolk“, Grete „Blögge“, der Muhme aus Müllers „Kumpe“ dem alten Ohm von der „Mogge“, den Elfen aus der „Mordskiule“ und der alten „Waterhexe“ aus dem Westricher Kessel, oben auf der Haar.

Als am folgenden Johannistag der Ritter Ewert wieder einmal zu seiner Herzallerliebsten Hildegunde nach Soest fahren wollte, erhob sich aus dem „Herrenduike“ die alte Waterhexe herrenteich3 kleinund ließ die Zugbrücke, auf der sich Ewert gerade mit seinem Pferdegespann befand, über ihn zusammenschlagen. Das war sein Ende.

Das schöne Schloss ist längst verfallen. Von den Gräften ist nur noch ein kleiner Teil, der „Härenduik“ übriggeblieben. Seitdem, treibt die Wasserhexe in diesem Teil des ehemaligen Burggrabens ihr Unwesen und bringt zu gewissen Zeiten den bisweilen verschlafen wirkenden kleinen Weiher in Wallung.

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vierspann kleinDer Amper Dorfteich, genannt Vierspann, ist die Urzelle Ampens. Wasser ist lebenswichtig, schon vor 2000 Jahren mögen hier Menschen gelebt haben.
 
Die Quellen des Vierspanns reihen sich in einen "Quellsaum" ein, der annähernd parallel zur B1 von Unna über Werl, Soest, Erwitte, Geseke und Paderborn führt.

Das im Bereich des Haarstranges und der oberen Börde versickernde Wasser fließt unterirdisch nach Norden hin ab und tritt am sog. Emschermergel wieder zu Tage.

Hier beginnt der Amper Bach, der nach vier Kilometern, nord-östlich von Schwefe, in die Blögge mündet. Die Quellen des Vierspanns sind noch nie versiegt. Auch ist der Vierspann noch nie zugefrohren.

waschweiber kleinFrüher kamen in trockenen Jahren sogar die Bauern aus den Nachbardörfern, um sich hier Trinkwasser zu holen.

Damit Mensch und Tier nicht im Uferschlamm versanken, war der Teich mit einem viereckigen Zaun umgeben (Verspann). Daher wohl der Name "Vierspann".

Noch vor 50 Jahren trafen sich hier die Frauen des Dorfes, um ihre Wäsche zu spülen. Dabei wurden natürlich auch viele Neuigkeiten ausgetauscht und über das Dorfgeschehen gesprochen.

skulptur kleinDaran soll die vom Amper Künstler Fritz Risken geschaffene Stahlskulptur „Waschweiber“ erinnern, die anlässlich der 1175-Jahrfeier im Juni 2008 im Vierspann aufgestellt wurde.

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Kloster kleinDiese Station liegt zwar schon außerhalb der Amper Flur, ist aber zur Abrundung des Kulturpfades sehr willkommen. Außerdem hat Ampen mannigfache Berührungspunkte mit dem Dominikanerinnenkloster. Dieses hatte eine große Eigenwirtschaft. Außer vieler Ländereien und Höfe im Raum Schwefe gehörten auch in Ampen mehrere Güter und eine Mühle zum Besitz.

 
Kurze Geschichte zum Kloster Paradiese
1253 Ritter Heinrich von Alvoldinchusen übergibt dem neuen Dominikanerkonvent mit Genehmigung seines Lehnsherrn Theodor von Honrode seinen Haupthof in Aldolvinchusen. Prior Godefrid des Soester Dominikanerklosters kleidet die ersten Nonnen ein. Zum ersten Mal wird in den Urkunden der Name Paradyso erwähnt.

1531 Die Stadt Soest und die Soester Börde schließen sich der Reformation an und übernehmen das evangelisch-lutherische Bekenntnis. Nur das Patrokli-Stift, das Dominikanerkloster, das Minoritenkloster sowie das Dominikanerinnenkloster Paradiese außerhalb der Stadt bleiben katholisch.

Steinberg klein1636 Der kaiserliche Generalfeldmarschall Graf Götz beschießt Soest und setzt die Stadt in Brand. Etwa 600 Häuser fallen in Schutt und Asche.- Der abenteuerliche Simplicius Simplicissimus Teutsch, verbringt etwa ein halbes Jahr im Kloster Paradiese und wird zum berühmten "Jäger von Soest".

1756 - 1763 Der Siebenjährige Krieg, in dem die Soester Börde zum Tummelplatz von Armeen der Franzosen und der Alliierten und kriegerischen Auseinandersetzungen wird (Juli 1761: Schlacht bei Vellinghausen), bürdet auch Kloster und Stift Paradiese erneut große Lasten auf: Besetzung, Tributzahlungen, Plünderungen gehören zur Tagesordnung. Paradiese kann sich nur schwer von diesen Lasten erholen

 

1808 / 1811 Der unter französischem Druck durch die Bestimmungen des Reichsdeputationshaupt-schlusses im Jahre 1803 eingeleiteten Auflösung aller Klöster fallen auch Kloster und Stift Paradiese zum Opfer. Am 12. Dezember 1808 wird das katholische Kloster, am 2. Juli 1811 das evangelische Damenstift aufgehoben.

1999 Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten Eröffnung eines Zentrums für Krebsvorsorge, Diagnostik und Therapie.

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auwald 01Der Amper Bruch ist überall.

Er teilt das Schicksal vieler Feuchtgebiete in Deutschland, in Europa, ja in der ganzen Welt. Über Jahrhunderte war die Entwicklung bestimmt durch die Entwässerung und Trockenlegung und damit der Urbarmachung für landwirtschaftliche Zwecke.

Das Diktat der Ernährungssicherung der Bevölkerung war dabei der treibende Motor. Die Not der Zeit hat dabei das jeweilige Handeln der Menschen bestimmt. Dies führte zu einem nicht wieder gut zu machenden Verlust für die Natur.

Dies erkannte schon Heinrich Weimann, ein Lehrer aus Ampen. Er schrieb 1925: „Früher noch eine Sumpflandschaft mit waldartigem Charakter, jetzt eine Kultursteppe fast ohne Baum und Strauch“. Er hatte hier noch die seit langer Zeit verschwundenen Arten, wie beispielsweise Moorschnepfe, Otter und Wiedehopf, beobachtet.

In einer beispiellosen Spenden- und Pflanzaktion haben Amper Bürgerinnen und Bürger im Frühjahr 2008 an dieser Stelle einen Wald mit typischen standortgerechten Gehölzen (potentiell natürliche Vegetation), wie Erlen, Eschen, Weiden, Ahorn und Eichen gepflanzt, um so ein Stück wertvolle Natur langfristig zurück zu gewinnen.

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59494 Soest-Ampen, 1175 Jahre midden in der Welt

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